Je nachdem, wo ihr lebt, sind Grundstücke gar nicht so leicht zu kriegen. Wenn man mal so auf die Idee kommt, ein Haus zu bauen, stellt man plötzlich fest, dass das vielleicht gar nicht im näheren Umfeld geht! Das ist dann schon mal die erste Ernüchterung. Wir haben das Internet im Auge behalten, die Ortsnachrichten, die regionalen Zeitungen... nichts passendes! Wir haben selbst inseriert... nichts passendes!

 

Wenn man dann endlich Glück hat, und etwas passendes findet, kommt meist recht zeitnah die zweite Ernüchterung: das mit Liebe und Vorausdenken geplante Haus paßt nicht in die Vorgaben des Bebauungsplanes! Mann sollte es nicht glaube, aber manchmal hängt es an ein paar Zentimetern. Bei uns genau gesagt 30! Und zwar bei der Traufhöhe (eines von vielen neuen Lieblingswörtern). Wen interessiert denn die, so lange das Haus im gesamten nicht zu hoch ist? Das Bauamt! Und das war's dann mit 1,50 m Kniestock! Und das ist nur eins von vielen Beispielen. Vielleicht kann ich später noch auf diese eingehen.

 

Haha, und dann die Erschließung. Auch da bitte: Lesen, fragen, verstehen! Wir z.B. haben ein voll erschlossenes Grundstück. Allerdings grenzt nur unsere über 20 m lange Zufahrt an die Straße. Bis zu unserer künftigen Haustüre sind es also noch gute 35 m Acker, in die wir Kabel und Rohre legen müssen, die beleuchtet und mit einem 40Tonner befahren werden möchten. Und schon erhöhen sich die geplanten Baunebenkosten um gute 60%. Ich tröste mich mit: Ortsrandlage...

 

Ortsrandlage!

 

Ist schön... aber auch hier gibt es Dinge, die man im Vorfeld vielleicht nicht so auf dem Schirm hat. In unserem Fall ist es der bewirtschaftete Acker, der an unser Grundstück grenzt. So ein Feld wird wirklich bis direkt an die Grenze bearbeitet. Direkt dran, so richtig nah... vielleicht auch mal ein bißchen drüber hinaus (interessant, was Landwirtschafts-Foren hier so raus lassen!). Wenn man einen Zaun um sein Grundstück zieht, ist man laut Nachbarrechtsgesetzt BW verpflichtet mit diesem einen Abstand von 50 cm zum Feld einzuhalten. Und schon ist das Traumgrundstück wieder ein bißchen kleiner.

 

Spritzmittel... ja, das ist so ein Thema. Da ich mein Gemüse im Supermarkt kaufe, sollte ich da nicht so empfindlich sein. Wir werden sehen. Im Moment rede ich mir das positiv: Dann wächst das Gepflanzte auch viel besser und schneller. Das Glas ist halb voll...

 

Am allermeisten freue ich mich auf die Tage, an denen die Gülle ausgebracht wird! Aaah, guuute Landluft!

 

Aber wenn dann diese 5 Tage vorbei sind haben wir noch 360, die wir in Ortsrandlage genießen können.

 

Und jetzt Ende 2016 - die ersten Erfahrunge mit der Ortsrandlage...

 

Ortsrandlage ist immer noch schön - zumal im Rücken unseres Hauses alles zugebaut wurde. Da tut der Blick aufs freie Feld gut. Ich will das auf keinen Fall mehr missen!!!! Woran ich mich aber noch gewöhnen muß, sind die tierischen Besucher: ein Fuchs, der scharf auf unsere Karnickel ist. Ein Igel, der nachts nicht gerade leise ums Haus schleicht (puuuh Schatz, doch kein Einbrecher) und ein Marder, der immer wieder unsere Tropfbewässerungsschläuche zerfetzt... Interessant ist das Ganze aber dennoch!